Sonntag, 29. Mai 2011
Abschalten
Samstag fand auch in Frankfurt die Demo gegen Atomkraft statt. Es gab vorher eine Demo vom Hauptbahnhof zum Römer und eine Fahrraddemo. Etwa 8 - 10000 beteiligten sich.
In zahlreichen Städten fanden Demos statt, hier die in Frankfurt. Vorher gab es eine Fahrraddemo deren Weg an diversen Firmen vorbeiführte, die mit Atomkraft, Uranabbau zu tun haben, oder davon profitieren. Hier ein Bildbericht von der Kundgebung auf dem Römer.
Davor forderte Amnesty Freiheit für alle Religionen mit Styroporlettern, anlässlich des 50jährigen Bestehens von AI. So hat jeder seine Anliegen. Dem könnt man grad anschließen, Freiheit von allen Religionen.
Hier trafen sich mal viele Demoveteranen, die auch nicht mehr auf jede Demo gehen. Da waren die, die immer dabei sind, mal in der Minderheit. Natürlich waren alle mehr oder weniger relevanten Gruppen vertreten und nutzten die Gelegenheit, Flagge zu zeigen. Einige SPDler, natürlich die Linke dabei und der DKP Restbestand, sogar die FAU lässt sich blicken, Gewerkschaft ist auch vertreten. Der Römer ist gut gefüllt, ein großteil macht sich nach den ersten Reden ab, den Zug erwischen oder Demoziel erreicht, na langt ja für heute.
Ein Kapitalismus abschalten Transpi erinnert an eine wirksame Lösung des Problems. Da könnte es bei den AKW s im Ex Ostblock grad heißen, Sozialismus abschalten? Schon gut, war natürlich nur der Staatssozialismus, doch einen anderen hat man noch nicht ausprobiert. Na das ist aber gemein, zumal sich der Ost Sozialismus bereits selbst abgeschaltet hat, die AKW s waren davon freilich nicht betroffen, abgesehen von Tschernobyl, doch so eine Form der Abschaltung entspricht sicher nicht unseren Vorstellungen. MLPD hat farbiges Papier zu bieten und die SAV ein einfarbiges Papier, auf dem der geneigte Leser erfährt, das der Kapitalismus tötet, auf sowas kommt der Durchschnittsdemonstrant ja nicht von allein. Is er viel zu blöd für. Was täten wir nur ohne unsere trotzkistischen Megabrains? An ihren ausgebreiteten Lesefutter erfahren wir die Lösung aller Sorgen. Atomkonzerne enteignen erinnert irgendwie an Atomkraft in die Hand des Volkes, falls sich noch wer erinnert. Zumindest das Werbepapier wird ihnen nicht ausgehen und wenn sie nicht gestorben sind, dann sehen wir sie auf dem Ostermarsch in nächsten Jahr wieder.
Soweit zum Demoalltag, natürlich kommt hier keiner um die Frankfurter Politlandschaft zu bewundern, macht wohl nur der Autor dieser Zeilen. Ok, ein paar Hobbys braucht der Mensch.
Indymedia.