Freitag, 17. Mai 2024

Ratswegkreisel







Naxosfabrik


Streetart hat sich ins Netz verzogen.
Wie man sieht. ;-))








































Mittwoch, 15. Mai 2024

From the river to the sea – not with me.


An Palmyra hat wie bekannt, nicht nur der Zahn der Zeit genagt, am Ende hatte der IS nichts besseres zu tun, als die Ruinen zu sprengen. Diese scheinbar sinnlose Zerstörung ergibt sogar Sinn. Kann man bereits bei Orwell lesen. Die Vergangenheit muß zerstört werden, wenn man die Erinnerung an die Vergangenheit ausgelöscht hat, kann man den Menschen umso leichter einreden, das war schon immer so, wie es heute ist.
Im Stalinismus ging es um die Kontrolle des Denkens. Die Partei ist die Hüterin der Wahrheit und daher muß alles vernichtet, oder zumindest weggeschlossen werden, was der Parteiwelt nicht entspricht. Dabei sah sich die Partei doch an der Spitze des gesellschaftlichen Fortschritts. Als die Organisation, die den Fortschritt und die Aufklärung auf ihrer Seite wußte.
Stellt sich die Frage, warum so eine Partei denn Angst vor der Vergangenheit haben sollte. Offenbar waren sich die Vertreter der Partei ihrer Sache doch nicht so sicher. Woher sonst die Angst vor dem freien Wort?
Scheinen alle totalitären Vereine gemeinsam zu haben. Die Vergangenheit ist störend und muß unter Kontrolle gehalten werden. Denn da könnten sich ja abweichende Gedanken finden lassen, oder man könnte feststellen, es gab mal eine andere Zeit und da war nicht alles so wie heute. Doch da war alles schlechter und finsterer. So reden sie es den Menschen gerne ein. Vor allem die Vertreter des Glaubens. Schon weil sie die Frage fürchten, woran haben die Menschen früher geglaubt und war das soviel schlechter als heute?
Und damit erklärt sich das Desinteresse etwa der Saudis an der Vergangenheit, als in Mekka bei Bauarbeiten keine Rücksicht auf archäologische Fundstellen genommen wurde. Den Dreck aus der Vergangenheit brauchen wir nicht. Die Zerstörungen im Museum von Kabul passen in das gleiche Raster, wie auch die Sprengung von Standbildern aus vorislamischer Zeit.
Daran schließt sich das Wüten des IS mit Sprengstoff in Palmyra nahtlos an. Die Vergangenheit ist allenfalls von Interesse, wenn man die Funde auf dem Schwarzmarkt verticken und damit neue Waffen kaufen kann. Sonst weg mit dem Müll. Es soll nur eine Vorstellung von der Welt geben, die von uns abgesegnete. Alles andere ist unislamisches Zeug aus dem gottlosen Westen. Wollen wir nicht, brauchen wir nicht.
Wie zu sehen, haben sich im letzten Jahrhundert schon einige Besucher in Palmyra an den Wänden verewigt. Und da liegt der Gedanke nahe, diese Inschriften ein wenig zu aktualisieren. Selbst wenn nicht bekannt ist, ob diese im 19ten Jahrhundert fotografierte Mauer die Zerstörungen der Neuzeit überstanden hat. Ist eben nichts für immer.
Was man auch von irren Religionen hoffen darf. Daß die Menschen irgendwann erwachsen werden und sich fragen, wozu dieser Unsinn denn gut sein soll. Nun ja, hoffen darf man ja. Und was die Forderung, from the river to the sea angeht. Es ist eine Maximalforderung und die haben eines gemeinsam. Man kommt nur schwer zu einer Einigung, wenn einer alles für sich haben will. Witzigerweise teilen sich Hamas und rechte Israelis die gleiche Idee, die da lautet, einer muß weg. Uneinig sind sie sich naturgemäß darin, wer weg soll. Haben Maximalforderungen eben so an sich.