Demo gegen die Einheitsfeier. Am Hauptbahnhof wieder alle versammelt.
Als Fortsetzung der Demo von 90 unter dem Motto; Nie wieder Deutschland. Doch
nach 25 Jahren waren es dann doch weniger als erwartet. Zumindest am Anfang.
Vom Lautsprecherwagen ist erstmal zu hören, daß sich einer von Pegida
hier rumtreibt und filmen würde. Der ist bekannt durch provokantes Abfilmen.
Daraus folgen dann weitere Ankündigungen die wieder auf Kameramann
Arschloch hinauslaufen. Die Leute sollen
aufeinander achten und Handys und Cams Zuhause lassen.
Für mich lautet die Übersetzung, Sicherheitsabstand halten. Mal wieder
Bildparanoia? Pfeifen wie der, der nur deswegen ohne Kratzer davonkommt, weil
die Polizei den vor Prügel schützt, sind schon ein Ärgernis. Dieses provozierende
Abfilmen fällt dann auf alle Fotographen zurück und dann hast wieder die
Bildverbote.
Na was solls, mit sowas kenn ich mich ja aus.
Sonst waren noch die üblichen Restgruppen vertreten, wie der Bund für
den Wiederaufbau der KPD mit dem Transpi das man Deutschland im Doppelpack
vorziehen würde und im Flyer ist was von der Annexion der DDR zu lesen. Kennt
man von ihrer Webseite. Sind auch die, mit der Klassenkampf statt Weltkrieg
Agitation.
Was sich an der Demo dann doch gelohnt hat, sind die Ansprachen. Normalerweise
hörst da nur mit halber Aufmerksamkeit zu, wenn überhaupt. Doch diesmal lohnt
es sich die Lauscher zu spitzen. Inhaltlich wie zu erwarten, nur die Ausführung
ist bemerkenswert. Von drei Reden
schaffen es zwei Sprecher bzw. eine Sprecherin das BinnenI flüssig
runterzubeten. Allerdings vereinfacht unter Verzicht auf den ersten Teil. Soll
heißen, Migranten entfällt, es heißt gleich Migrantinnen. Das ohne Aussetzer
und Stocken auszusprechen, dafür haben sie sicher lange üben müssen. Aus der Serie, sinnlose Leistungen die die
Welt nicht braucht, denn es ist doch etwas lachhaft so zu reden. So zu
schreiben entspricht nicht der gültigen Rechtschreibung, so zu reden ist
akustische Belästigung. Meine ich wenigstens.
Dies ist auch bei der Rede einer Frau von der Feministischen Antifa,
abgekürzt zu Fantifa, was wie Fanta klingt und man könnte grad eine gebrauchen
um das flüssige BinnenI zu ertragen. Ich könnt so nicht reden und bin auch
alles andere als traurig drüber. Warum damit seine Zeit verschwenden?
Dafür eine bemerkenswerte Ansprache. Ein wütendes Geschimpfe gegen die
männlich dominierte Einheitsfeier das sich ausgerechnet gegen die Ampelmännchen
vom Hörl richtet, da sie das Männerbild Deutschlands verkörpern, so etwa. Na da
hast dir aber n Feindbild ausgesucht. Genau, das Ampelmännchen, da hat er das
Ampelweibchen vergessen, dann wäre es ausgeglichener gewesen? Weiter ging es um
das Geschlechterbild der Einheit, das nichtgenormte Geschlechterformen
ausschließen würde und ferner beklagte sie den Text der auf Fruchtbarkeit
ausgelegten Begriffe wo es nicht umsonst heißen würde, Vaterland und Mutter
Erde. Das diese Texte aus einer anderen Zeit stammen, nun das hat die übergroße
Mehrzahl der Nationalhymnen so an sich.
Aber natürlich auch Kritik an der
Einheit, die andere ausschließt. Wie die Refugees. Na klar.
Ausgerechnet. Bei denen Frauenbild und Reproduktion traditionell definiert sind
und die es nicht gerade mit linken Geschlechtsdefinitionen haben. Das freilich
ist hier nicht Thema, da wärst ja gleich Rassist. Na eben die sektiererische
Szenelinke mit ihren Genderwahn. Wundert s wen, wenn man unter sich bleibt und
die Massen in die City strömen? Auch zur Sportzone, von der die charmante Frau
(charmant wie eine abgebrochene Bierflasche) zu sagen wußte, es geht auch hier
wieder um die Bestimmung des Kapitals über die Körper. Deutschland bewegt sich,
heißt es da halt und für Linke ist Sport im Kapitalismus stets verdächtig,
dient er doch nur der Normierung zu leistungsfähigen Heterogeschlechtlicher Körper.
Ein Thema für sich, der Hass der Szenelinken auf die Heterosexualität.
Witzigerweise, ohne Heterosexuelle Geschlechterform gäb´s sie gar nicht. Oder
doch? Na wer weiß, vermutlich wurden einige hier im Reagenzglas großgezogen?
Rassismus, Sexismus, wird in ihrer Rede beklagt, aber trotzdem wollen
sie alle nach Deutschland. Die andere
Seite der Story freilich wirst hier nicht zu hören bekommen. Daß sich Frauen in
den Sammelunterkünften nachts nicht auf s Klo trauen, Schlägereien wegen eines
zerrissenen Korans, das viele zwar vor den Moslemfanatikern fliehen aber
trotzdem ihren Glauben mitbringen mit allen fragwürdigen Vorstellungen, das
könnte noch Ärger geben. Bei den Salafisten etwa, bricht gerade
Goldgräberstimmung aus. Doch in dem Weltbild der Fantifa ist dafür kein Platz.
Diese Realität ist nicht PC. Darüber wird auf linken Portalen nicht diskutiert
sondern zensiert und so überläßt man das Thema mal wieder den Rechten.
Aber es hat sich gelohnt, nur um sich das anzuhören. Da wird was
geboten.
Ansonsten war die Polizei gut vertreten. Die Botschaft lautete, ihr
stört nicht und bleibt draußen. Und das Volk selbst? Na mal was los in der
City. Schaun mer doch mal, vor allem Livemusik umsonst, da sind viel junges Volk
dabei und die lassen sich von ner Demo nicht weiter stören. Ab Willy Brand Platz überlass ich die Demo sich selbst.
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