Doch zurück zur Graphik. Wir leben schließlich nicht umsonst in digitalen Zeiten und auch wenn die Taucherbrille noch etwas klobig daherkommt, sie weist in die Richtung der virtuellen Realität. Da schauen wir künftig das Paradies. Die Verheißungen wenn sie schon nicht für alle zu erfüllen sind, darf hier jeder zumindest virtuell genießen. Und in dem Film Ready Player One, wird das durchaus nett vorgeführt. Eine Welt in der nicht nur die virtuelle Realität bestimmend ist, in der auch die digitale Arbeitswelt aus einer neuen Form der Schuldknechtschaft besteht. Die da vorgestellte Arbeitswelt zeigt die Träume des neoliberalen Aktionärskapitalismus. Den Film könnte ich als Alternative zum BWL Studium empfehlen. Aber gut, setzt euch die Datenbrille auf und lasst euch die wunderbaren Welten der Aufstiegsmöglichkeiten vorführen. Ihr müßt nichts weiter tun, als schaffe, schaffe und nochmals schaffe. Unbezahlte Überstunden? Sind Karriere fördernd, so heißt es. Und passenderweise lebt man ja in Deutschland ohnehin um zu arbeiten. Andere Völker arbeiten um zu leben. Ja, die faulen Südländer. Was wär der Mensch ohne seine Vorurteile?
Derart gehirngewaschen geht’s in die Arbeitswelt und zum Burn Out. Arbeit muß ohnehin billig wie Dreck werden, so der Glaubenssatz der Neoliberalen. Nun dann sollen sie auch Dreck bekommen, so müßte die Antwort lauten.
Was bleibt? Nur die Hoffnung, irgendwann rafft es auch der Dümmste, das auch in der digitalen Arbeitswelt die alten regeln gelten. Versuch die Arbeit in die Pfanne zu haben? Die haut eher dich in die Pfanne. Arbeit bis alles weg ist? Bekommst noch mehr Arbeit. Mach die Arbeit von zwei Leuten? Fliegt einer raus. Und verlange nichts, dann wirst auch genau das bekommen. Wer sich von der Arbeit erschlagen lässt, wird es auch.