Freitag, 3. März 2017

Oktoberrevolution

Na bitte, einhundert Jahre Oktoberrevolution sind ein Anlass für n Poster. Und was für ein Revolutionsdesign. Revolutionen sind Lokomotiven der Geschichte. Und genau deswegen haben wir hier so eine vorliegen. Eine gute alte Dampflok. Die Zierde jeder Museumseisenbahn. Nein, seinerzeit die übliche Technik und mit der gelangte Lenin nach Petersburg und der Rest ist teils mit Mythen und Propaganda vernebelt. Aber immerhin eine erfolgreiche Revolution, an der Lenin gar nicht beteiligt war. Und eine, deren Folgen noch heute nachwirken. Nach der Wiederentdeckung der Oktoberrevolution durch die 68er waren deren Vorgänge den Linken in den Folgejahren realer als ihr tatsächliches Umfeld. Man gründete Kleinparteien und Gruppen, die sich alle in der Nachfolge der Oktoberrevolution und der KPD sahen und meinten, sie müssten das Werk vollenden. Wie nah man sich den Ereignissen fühlte, konnte man daran sehen, daß stalinistische Genossen meinten, den Trotzkisten was auf die Birne geben zu müssen. Aber auch anarchistische Genossen hatten Grund den Trotzkisten in den Hintern zu treten. Für Kronstadt. Daß die Beteiligten seinerzeit nicht mal auf der Welt waren, war kein Hindernis. Das war so ne Form von Cosplay. So würde man es heute bezeichnen. So als würden Cosplayer versuchen ihre Helden real darzustellen und sich tatsächlich prügeln. In dem Fall würden sie sich um eine fiktive Geschichte prügeln, was Kronstadt betrifft, das war ja nun eher weniger fiktiv, wenn auch Vergangenheit.
Man stelle sich vor, ein Cosplayer im Heldenoutfit verprügelt einen Cosplayer im Schurkendress. Weil es so im Comic steht. Mal davon abgesehen,Cosplayer sind eher nicht gewalttätig und bei Cons sind sogar Schaukämpfe untersagt, hier sieht man sofort, wie lachhaft so ein Versuch wäre. Den Linken dagegen war es durchaus ernst. Bekloppte Story und lange her? Man sollte es glauben aber es ist nicht zu fassen. Eine kleine Maoistensekte wendet Gewalt gegen Trotzkisten an. Weil Trotzki ein ……. war… und er ….. und auch noch….! Da kopieren sie original die stalinistische Propaganda. Und das genügt aktuell den derzeitigen Trotzkisten auf die Nuss zu geben. Nicht das ich auf einmal auf deren Seite stehen würde, aber es beweist, es gibt Dummheiten, man meint dieser Unfug wäre vorbei, schon finden sich neue Spinner für eine Wiederaufführung.