Freitag, 13. Januar 2012

Menschenbild

Andere Länder andere Titten

Das Frauen die mit ihren Brüsten unzufrieden sind, dem mit Silikon nachhelfen können, ist bekannt und normalerweise kein Thema mehr. Doch weil eine Firma Geld sparen wollte und als Material Gummi verwendete, das sie vermutlich von einen befreundeten Altreifenverwerter (8ung Satire) günstig abstaubten und dieses straßenerprobte Gummi nun in Frauenbrüsten verbaut wurde und reißen kann, ging das Thema grad durch die Medien.
Dies wirft grundsätzliche Fragen auf, denn wäre das Silikon in Ordnung gewesen, dann wäre es auch kein Medienthema, seltsamerweise haben wir uns daran gewöhnt, das Silikontitten heute zur Kultur gehören und nicht nachgefragt wird, was das soll und wer das wirklich braucht. Und warum müssen Frauen ihre Brüste vergrößern?
Nun könnte man sagen, meine Brust gehört mir. Eben, genau dies ist nicht der Fall. Frauen die an sich rumpfuschen lassen, haben die Autonomie über ihren Körper aufgegeben. Ihr Körper gehört nicht ihnen, sondern der Mode und Schönheitsindustrie. Eben der ganzen Mafia, bestehend aus Modeblättern, Fotoagenturen, Castingagenturen, Werbefritzen und den alten Säcken am Schreibtisch, die bestimmen, was Schönheit ist. Die mit ihren optischen Darstellungen ein Frauenbild schaffen, dem eben nicht alle entsprechen. Was liegt näher, als der Natur etwas auf die Sprünge zu helfen?
Die plastische Chirurgie lässt sich nicht lange bitten, was Geld bringt, wird gemacht.
Dabei fing es mal ganz anders an. Plastische Chirurgie entstand im ersten Weltkrieg, als es darum ging, Verletzten wieder zu einen halbwegs normalen Aussehen zu verhelfen. Daraus entwickelte sich ein Gewerbe, das sich heute darauf spezialisiert hat, die unvermeidlichen Alterserscheinungen und die Mißstimmung über eigene Unzulänglichkeiten weg zuschneiden.
Vor allem die Frauen sind davon betroffen. Anforderungen im Beruf, Werbung und Modegewerbe laufen auf ein einheitlich durchgestyltes Frauenbild hinaus und wer Erfolg haben will. Oder wie es heißt, wer schön sein will muß leiden.
Das Schönheit nichts mit der Busengröße zu tun hat, oder das nur dumme W.... übergroße Brüste erotisch finden, na da kannst gegen die Wand reden.
Oder man sollte den Frauen klarmachen, bzw, sollten sie besser selbst tun, das sie problemlos auf solche Typen pfeifen können, denen ihr Busen zu klein ist.
Nur wer soll das machen? Sicher nicht das was noch von der Frauenbewegung übrig geblieben ist. Was denen einfällt, ist die Zensuraxt. Lösungen haben sie nicht zu bieten, jedenfalls keine praktikablen. Von dieser Seite ist jedenfalls keine Hilfe zu erwarten.
Das Frauen attraktiv aussehen wollen, ist menschlich und Kritik daran kommt seit Jahren notorisch und notorisch zwecklos von den Feministen. Zumeist von denen, die selbst nicht Spiegeltauglich sind und deren Aussehen ihren Fanatismus entspricht. Sektiererischer Eifer macht eben unansehnlich.
Es scheint ein Grundbedürfnis zu sein, man wird es nicht ändern können. Doch was attraktiv ist, ist kulturellen Veränderungen oder Modeerscheinungen unterworfen.
Immerhin ist eine Diskussion über dieses Thema in Gang gekommen und diese Gelegenheit lässt sich nutzen um grundsätzliche Fragen zu stellen.
Schaut man sich in der Kunstgeschichte so um, oder in Fotozeitschriften der 70er, es gab auch mal ein anderes Frauenbild.
Siehe TAZ