Geht es um Realsatire, liegen die Motive meist auf der Straße. Nun dafür kann ich wirklich nichts. Auf Ideen kommen die Leut, glaubst es? Bestattungen sind in der Regel nicht das, wovon man gemeinhin träumt. Es gibt freilich Ausnahmen. Wenn es endlich jemanden erwischt hat, den man schon lange unterm Gras sehen wollte. Wer kennt das nicht? Ja das wär ein Traum. Wer kennt nicht einige Arschlöcher, denen man den Tod wünscht, die aber gar nicht dran denken endlich abzutreten. Das kann man als Negativbeweis betrachten. Es kann keinen Gott geben, sonst würden die schon längst endlagern.
Doch Bestattungen an sich? Ja wie soll man diese Werbung verstehen? Mit uns wird die Bestattung traumhaft? Für wen, fragt man sich da. Für den Verstorbenen, oder die Verstorbene? Deren Mitarbeit an der ganzen Story besteht in der Regel darin, still liegenbleiben und die Klappe halten. Die Mehrzahl der Verstorbenen hält sich auch daran und stört nicht die Beerdigung oder die Leichenreden durch unflätige Zwischenrufe oder Einspruch, von der Sorte, das war alles ganz anders du Knallkopp, ist doch alles nicht wahr. Warum muß ich mir diese Lügen anhören und so.
Ja und wieso eine Traumbestattung? Bestattungen sind Vorgänge, die eben sein müssen und man möchte sie in der Regel möglichst schnell und unauffällig hinter sich bringen. Die ganze Verwandtschaft, mehr oder weniger, die man trifft und der man normalerweise aus dem Weg geht. Mach hin, damit man sich wieder aus dem Weg gehen und ignorieren kann.
Was soll daran so traumhaft sein?
Mit uns wird es das? Sollte man diese Werbung dahingehend verstehen? Allenfalls Nekromantiker könnten von Beerdigungen träumen, doch die wären eher in der Gothicszene beheimatet.
Oder aber so. Es gibt ja notorische Zuspätkommer, die bringen es fertig, ihre eigene Beerdigung zu verpennen. Na das wär mal eine Traumbestattung. Nur rein mit der leeren Kiste und zugeschüttet. Ich lieg derweil weiter Staat und Versicherung auf der Tasche. Und wenn ich eh nicht da bin, muß ich mir auch die verlogenen Leichenreden nicht anhören. Ist ja nicht so, das der Verstorbene unbedingt bei seiner Beerdigung anwesend sein müßte.